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Amke Tredup

der Löwenzahn


Das ist Löwenzahn, den kenn ja jedes Kind! Stimmt -aber was weißt du wirklich über ihn? 

„Jaja, das kenne ich doch“ -denken wir im Alltag oft und übersehen dabei sooo viel, was es zu entdecken gäbe, wenn wir uns erlauben würden, das vermeintlich Bekannte mit Neugier zu betrachten. Aber im kleinen lässt sich sowas immer leichter üben als direkt bei den großen Fragen des Lebens und der Löwenzahn ist da ein hervorragendes Übungsobjekt! ;-) Außerdem ist er ein idealer Begleiter für diese aufrüttelnde und vom Umbruch geprägte Zeit!



Er ist ein wahrer Wandlungskünstler und zäh obendrein. Er gehört zu den anpassungsfähigsten Pflanzen überhaupt.

Er kann riesengroß und fleischig werden oder aber klein und struppig bleiben, Blüten direkt am Boden haben, oder über Kniehöhe hinaus schießen-je nachdem, welche Bedingungen ihm gestellt werden. Guck mal, wie unterschiedlich die Blätter aussehen können! Und sind dir mal die vielen winzigen „Widderhörner“ aufgefallen, die er in seine goldenen Mähne trägt? Oder dass die einzelnen, glatten Blütenblätter die Sonne geradezu reflektiert?

Aber da hört es nicht auf! Seine dicke Pfahlwurzel bricht dabei alle verhärteten Strukturen auf, die ihm nicht dienlich sind, rüttelt auf, was zu fest geworden ist und gedeiht dabei auch noch prächtig. -Beton? Kein Problem -ich komme! ;-)

Er holt Nährstoffe aus der Tiefe, die vorher für andere, zartere Pflanzen nicht zugänglich waren und macht damit Platz für neues, was vorher keine Chance gehabt hätte.




Er ist ein richtiger Kraftprotz, ein Aufräumer, und sorgt mit Schmackes dafür, dass wieder Leben in unsere „eigene Bude“ -unseren Körper- kommt.

Er schmeckt ziemlich bitter und holt uns damit zurück in unseren Körper. Er regt die Gallenproduktion und die Nierenaktivität an und unterstützt (nicht nur aber auch ;-)) bei Stoffwechselkrankheiten, wie Gicht und Diabetes, bei rheumatischen Beschwerden.


Gallen- und Leberthemen haben oft etwas mit Wut zu tun. Wir kennen die Sprüche „eine Laus über die Leber gelaufen“ „mir kocht die Galle hoch“. Der Löwenzahn hilft uns dabei hilft, unterdrückte Wut frei zu setzten und angestaute Energie wieder ins fließen zu bringen.


Körperlich hilft er:

-wenn man sich aufgebläht fühlt: egal ob durch Blähungen, Verstopfungen oder Wassereinlagerungen (z.B. Wenn Frau ihre Tage hat :-) )

-für eine bessere Fettverdauung

-bei Stoffwechselthemen, wie Gicht, Diabetes, rheumatischen Beschwerden

-bei vielen Hautbeschwerden (—>Leber und Niere, machen einen Großteil unserer Körperlichen „Müllabfuhr“ aus. Wenn diese gut Arbeiten kann, muss die Haut weniger als Aushilfe in Anspruch genommen werden)


Psychisch unterstützt er:

-alte Muster und angestauten Frust aufzubrechen 

-mit Mut und Rückhalt neue Wege einzuschlagen

-im Körper/ im Hier-und-Jetzt anzukommen (und nicht mit dem Kopf in den Wolken zu hängen)


Von der Blüte bis zur Wurzel kann mann alles verzehren. -Die weiße Milch im Stängel ist übrigens nicht Giftig, wie viele glauben. Sie kann aber Flecken auf Klamotten hinterlassen, die schwer rausgehen, weshalb man munkelt, dass manche Mutter früher vielleicht ein eigenes Interesse daran hatte, dass ihr Kind diese Pflanze lieber in ruhe lässt ;-)  Blätter, Stängel, Wurzel und Blüten kann man für Salat, als Blatt- bzw. Wurzelgemüse, in Suppen, oder als Tee nutzen. 


Den Tee sollte man wegen der Harntreibenden Wirkung nicht zu spät Trinken. Auf Französisch heißt Löwenzahn übrigens „pissenlit“ - Piss ins Bett ;-)

An den bitteren Geschmack gewöhnt man sich mit der Zeit. Taste dich mit kleinen Portionen ran, damit dir eine „Überdosis Bitter“ nicht dein Essen versaut. Es sei denn, du stehst eh schon voll auf bitter, dann hau rein ;-)


Ich nutze am liebsten die Blüten in Suppen und Salat und eine Tinktur -fertig hergestellt und unkompliziert: Taraxum officinalis von Ceres (Apotheke)- als Frühjahrs- oder Herbstkur:

4-6 Wochen 2x täglich (Morgens/Mittags) eine Tasse Tee, oder 3-6 Tr. Tinktur in Wasser verdünnt trinken.

 Das "wie" ist damit geklärt. Kommen wir also zum "Wann" und "Wo".Denn beim Ernten gibt es ein paar Dinge zu beachten. Vorrangig, zu welcher Jahreszeit man was erntet:

Blüten: Blütezeit ist ca. Von März-April/ Mitte Mai

Blätter: die Blätter sind, wie bei vielen Pflanzen, vor der Blüte deutlich leckerer. Danach kann man sie zwar noch ernten, sie nehmen sie an Bitterkeit deutlich zu.

Wurzel: die Wurzeln sollte man im Herbst, oder im frühen Frühling (auf jeden fall vor der Blüte) ernten, dann hat sich die Pflanze „in die Wurzeln zurück gezogen“ und man findet hier den höchsten Nährstoffgehalt.



„Und wo Ernte ich am Besten? Schließlich will ich möglichst wenig Hundepipi als „Bonus“ dazu bekommen.“

Tja, das ist, zumindest in der Stadt, so eine Sache. Am einfachsten ist es natürlich, wenn man Zugang zu einem privaten Garten hat. Das ist natürlich nicht immer der Fall.


Es lohnt sich auf jeden Fall die Augen offen zu halten nach abgelegenen Orten.

Manchmal findet man kleine, eher ungenutzte Wege, die als Sackgasse enden.

Oder Stellen, wo das, was man Sammeln will (das gilt nicht nur für den Löwenzahn), „in zweiter Reihe“ steht:

-Z.B. weil es von Brombeeren überwuchert wird, man aber trotzdem noch ran kommt.

-Manchmal gibt es einen Spalt bzw. Kleinen Grünstreifen zwischen Hecke und Zaun.

-Oder einfach „hinter“ Gestrüpp, welches vordergründig am Wegesrand ist.

-Schrägen (z.B. am Deich ) können, wenn sie Schräg genug sind, für Hunde zum Pinkeln unattraktiv sein.

Hast du weitere Sammel-Tipps? -Teile sie gerne mit uns :-)

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