Die Leber ist unsere Müllabfuhr und unser Power-House und spielt bei vielen Beschwerden, mit denen Menschen zu mir kommen, eine entscheidende Rolle.
Sie verwertet Nährstoffe, die wir über unser Essen aufnehmen und ist beim Abbau von Abfallprodukten aus dem Körper beteiligt.
Wenn wir das Wort "Detox" hören, denken wir oft als erstes an Umwelteinflüsse, aber mindestens genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, sind dabei die Stoffe, die wir selbst im Körper produzieren.
Eine kurzer, unvollständiger Überblick über Aufgaben, die die Leber hat:
Aufbereitung von körpereigenen Abfall- und Abbauprodukten
Fettverdauung, und Unterstützung Verdauungsablauf insgesamt
Speicherung von Glukose, die bei Bedarf als Energiequelle freigesetzt werden kann
Regulation des Zucker- und Fettstoffwechsels im Körper
Speicherung von Vitaminen und Mineralstoffen
Aufbereitung von Aminosäuren und Proteinen
Verstoffwechselung von Hormonen (-vor allem auch Körpereigenen)
Warum sollte man Leberwickel machen?
Leberwickel unterstützen die Leber in all seinen Funktionen. Wie wir gerade gelesen haben, geht es dabei nicht nur um "irgendwelche aufgenommenen Schadstoffe" sondern darum, den Körper in seinen gesamten Auf- und Abbauprozessen zu unterstützten. Das heißt: Leberwickel helfen der Leber leichter Energie herzustellen, und dabei den Mülleimer so regelmäßig rauszubringen, dass er garnicht erst anfängt zu stinken (-und wir anfangen uns unwohl zu fühlen 😉 ).
Sie können bei Verdauungsbeschwerden, Energielosigkeit, hormonellen Beschwerden, innerer Unruhe, Schlafproblemen und vielem mehr unterstützten.
So wird der Leberwickel gemacht:
Ich stelle hier verschiedene Methoden vor. Es gibt wässrige und ölige Leberwickel. Welche Methode du nutzt, ist zweitrangig. Wichtiger ist, dass du es machst.
Leberwickel sind schnell und einfach gemacht, aber ich erlebe in der Praxis immer wieder, dass das eines der letzten “Hausaufgaben” ist, die umgesetzt werden. Es ist erstmal unbekannt und wirkt aufwändig. Man braucht Materialen, man muss wissen, wie es gemacht wird und man braucht die Zeit für die Durchführung. Aber wenn man es ein Mal gemacht hat, merkt man, dass die Anleitung auf den ersten Blick viel komplizierter klingt als sie tatsächlich ist, und dass es einfach umzusetzen ist und die Wirkung unglaublich wohltuend und effektiv ist.
So, here we go!
Was du brauchst:
ein “Trägertuch”
zB einen Waschlappen, ein Musselintuch, ein Baumwolltuch, Haushaltsrolle o.ä.
evtl. ein “Schutztuch”
z.B. ein kleines Gästehandtuch, oder noch mehr Haushaltsrolle
ein “Wickeltuch”
ein Handtuch oder ein großer Schal eigenen sich sehr gut.
Klassische wird ein Wollschal verwendet, aber nutze einfach das, was du im Haus hast. Ich nehme dafür immer ein großes Handtuch.
Die Tücher sollten aus Naturmaterialien (Baumwolle, Leinen etc.) sein, kein Plastik.
1 oder 2 Wärmflaschen oder Körnerkissen
1 Decke
Wirksubstanz, wahlweise:
Rizinusöl
pur
mit ätherischen Öle
Heißes Wasser
pur
mit Bitterkräutern (Schafgarbe ist der klassische Leberwickel, alternativ geht auch Löwenzahn oder andere Bitterteemischungen)
mit Bittertropfen
mit ätherischen Ölen
Die Produkte sollten Bio-Qualität haben.
Die Vorbereitung
Wärmflasche oder Körnerkissen heiß machen.
Auf das Trägertuch kommt die Wirksubstanz. Wie und was genau, erzähle ich weiter unten.
Dann im Bett oder auf der Couch gemütlich hinlegen.
Das Trägertuch wird dann auf die Lebergegend gelegt. Diese befindet sich auf dem rechten Rippenbogen. (Die Leber wird teils von den Rippen bedeckt und liegt teils “frei” im Oberbauch unterhalb des Rippenbogens.)
Bei Bedarf kommt dann das Schutztuch auf das Trägertuch.
Bei Bedarf heißt: Das Schutztuch soll verhindern, dass die Wirksubstanz in das Wickeltuch ausläuft. Wenn dein Trägertuch also nass ist oder das Öl “durchsuppt” ist es gut ein Schutztuch als Zwischenschicht zu nutzen.
Ich nutzte als Trägertuch z.B. gerne ein Stück Bambushaushaltsrolle und lege 2 weitere Lagen davon als Schutztuch drauf.
Dann wird der Bauch mit dem Wickeltuch eingewickelt.
Die heiße Warmflasche oder Körnerkissen wird auf die Lebergegend gelegt.
Die zweite, wenn vorhanden, kommt auf die Füße.
Dann wird mit einer Decke eingekuschelt und entspannt.
Die Wirksubstanz
Für Wässrige Wickel nutzte ich lieber ein etwas dickeres Trägertuch, wie einen Waschlappen, für ölige Wickel eher etwas dünnere Tücher - ich nehme z. B. waschbare Bambus-Küchenrolle. Nutzte gerne das, was du eh im Haus hast.
Wässrige Wickel:
Du brauchst ca. 300 ml gekochtes Wasser plus ggf. Wasser für die Wärmflasche.
dem heißen Wasser kannst du dann wahlweise hinzufügen:
1EL Schafgarbenkraut, oder anderem Bittertee (mit Teesieb oder Teebeutel ein paar Minuten ziehen lassen)
Bittertropfen
ca. 4 Tropfen ätherische Öle
Das Trägertuch wird mit dem zubereiteten Wasser getränkt und anschließend möglichst kräftig ausgewrungen
anschließend weiter verfahren, wie oben beschrieben
Ölige Wickel:
1-2 El Rizinusöl auf dem Tuch verteilen
Rizinusöl hat die Konsistenz von sehr zähem Honig und lässt sich nicht so leicht verteilen. Am besten geht das, wenn man ihn -wie Honig- mit einem dünnem Strahl auf das Tuch träufeln lässt.
zusätzlich kannst du ca. 4 Tr. ätherisches Öl zugeben.
anschließend weiter verfahren, wie oben beschrieben
Rizinusöl wird nicht ranzig und kann mehrmals verwendet werden. Wenn du mit dem Wickel fertig bist, kannst du das Tuch zusammengefaltet in einem Schraubglas aufbewahren. Bei der nächsten Anwendung kannst du ihn direkt wieder auflegen und ab und an bei Bedarf mit ca. einem halben Teelöffel Rizinusöl und ca. 2 tr. ätherisches Öl auffrischen -and you're good to go.
Eine (sehr unvollständige 😉) Auswahl geeigneter Ätherische Öle:
Schafgarbe
Rosmarin ct. Verbenon
Atlaszeder
Zitrone
Grapefruit
Basilikum
Karottensamen
Lavendel fein
Wacholderbeere
fertige "Detox"-Mischungen
Das hier ist mein Set-up:
Kuscheldecke, Körnerkissen, mehrere Bambustücher, Handtuch, Rizinusöl, ätherisches Öl
Ich mache Wickel am liebsten mit Rizinusöl und ätherischen Ölen. Ich mag die Wirkung von Rizinusöl sehr gerne und mir gefällt, wie unaufwändig er ist: Man muss ihn nur einmal vorbereiten und kann ihn dann einfach so immer wieder benutzten -yay, Lazy-Girl!
Wann und wie lange soll ein Leberwickel gemacht werden?
15 min. bis eine Stunde solltest du dir Zeit dafür nehmen.
Ideal ist nach dem Mittagessen (ca. 13 bis 15 Uhr). Alternativ kann man ihn aber auch beim Zubettgehen machen, was für viele zeitlich alltags-kompatibler ist und zusätzlich beim Einschlafen helfen kann.
Als Kur (z. B. im Frühjahr) oder im Rahmen der Therapie bei mir in der Praxis -wenn es z.B. darum geht, aus einem Energietief raus zu kommen- empfehle ich ihn 3 bis 5 mal die Woche über einen Zeitraum von ca. 6-8 Wochen zu machen.
Sollte das zu aufwändig sein, ist ein Wicke pro Woche auch schon hilfreich.
Man kann ihn auch Bei Bedarf z.B. besonders anstrengenden Zeiten, als Mini-Spa für Zuhause anwenden. Er muss also nicht immer über einen längeren Zeitraum angewendet werden, um zu helfen.
Enjoy.
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